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Silberglanz
& Kumpeltod

Die Bergbau Ausstellung
25.10.2024-29.06.2025

Bergmann hält ein Stück Silbererz in der Hand

Silber-Glanz und Kumpel-Tod

In unserer Ausstellung geht es um Bergbau. Bergbau bedeutet: Menschen graben wertvolle Dinge aus der Erde heraus. Das sind zum Beispiel Kohle oder Metalle wie Silber und Gold.

Seit tausenden Jahren machen Menschen Bergbau. Sie haben das Metall für Schmuck, Waffen und Werkzeuge benutzt. Dadurch hat sich die Menschheit stark weiterentwickelt. Später haben Berg-Leute Kohle aus der Erde geholt. Damit wurde geheizt und Strom gemacht.

Für Sachsen ist Bergbau sehr wichtig. Das war vor allem im Erzgebirge so. Sehr viele Menschen haben dort gearbeitet. Der Bergbau hat Industrie und Reichtum gebracht.

Aber der Bergbau hat auch schlechte Seiten. Er hat die Natur zerstört. Und viele Berg-Leute sind wegen der schweren Arbeit früh gestorben.

Unsere Ausstellung heißt: „Silber-Glanz und Kumpel-Tod“. Das Wort „Silber-Glanz“ steht für die guten Seiten vom Bergbau. Das sind Reichtum und Fortschritt.

„Kumpel-Tod“ erinnert an die Krankheiten der Berg-Leute. Aber so wurde früher auch Alkohol für Berg-Leute genannt. Sie haben ihn wegen der schweren Arbeit billig bekommen.




Glänzende Aussichten

Warum haben Menschen vor tausenden Jahren angefangen, Metall aus der Erde zu holen? Das wissen wir nicht genau. Vielleicht, weil es so schön geglänzt hat. Die ersten Metalle waren Kupfer und Gold. Die konnte man gut erkennen.

Diese beiden Metalle sind ziemlich weich. Daraus wurde vor allem Schmuck gemacht. Später brachte Silber den größten Reichtum. Das war auch in Sachsen so.

Fürsten und andere Herrscher hatten früher kostbare Sammlungen. Sie wollten immer das Beste, Schönste und Teuerste haben. Dazu gehörten auch wertvolle Stücke aus Silber, Gold und Edel-Steinen.




Wissen und Können

Viele Metalle muss man erst aus Steinen heraus holen. Diese besonderen Steine heißen Erz. Es gibt zum Beispiel Eisen-Erz oder Silber-Erz.

Es sind viele Arbeits-Schritte, bis das Metall fertig ist. Man muss das Erz finden und ein Berg-Werk bauen. Dann muss das Metall aus dem Erz herausgeholt werden. Dazu wird es sehr heiß gemacht und geschmolzen.

Berg-Leute haben dieses Wissen immer weitergegeben. Sie konnten mit der Zeit immer tiefer in der Erde graben.

Im Mittelalter entstanden erste Texte über den Bergbau. Vor rund 250 Jahren wurden besondere Schulen für Bergbau gegründet. Dort kann man Berufe aus dem Bergbau lernen und darüber forschen. Eine solche Schule ist zum Beispiel in Freiberg.




Macht und Reichtum

Boden-Schätze wie Metall und Kohle bringen Geld und Macht. Im Mittelalter gab es in Sachsen zum Beispiel Silber. Daraus wurden Silber-Münzen zum Bezahlen gemacht. Der Herrscher wurde durch das Silber sehr reich. Er wurde Markgraf von Meißen genannt.

Viel später im Jahr 1945 wurde die Atom-Bombe erfunden. Das ist eine Waffe mit sehr großer Zerstörungs-Kraft. Für Atom-Bomben braucht man das Metall Uran. Das gab es in Sachsen.

Uran wurde zur DDR-Zeit in der „Wismut“ abgebaut. Das waren viele Berg-Werke in Sachsen und Thüringen. Tausende Berg-Leute haben dort gearbeitet. Mit dem Uran der „Wismut“ konnte das Land Sowjet-Union Bomben herstellen. Dieses Land gibt es nicht mehr. Ein großer Teil davon gehört heute zu Russland.




Ausbeutung

Im Bergbau gibt es das Wort: Ausbeute. Die Ausbeute ist das, was man aus dem Boden geholt hat. Zum Beispiel Metall oder Kohle.

Dann gibt es noch das Wort: Ausbeutung. Das hat meistens eine andere Bedeutung. Es heißt: jemanden ausnutzen. Die Berg-Leute wurden ausgenutzt. Sie wurden oft krank. Oder sie sind im Berg-Werk verunglückt.

Bergbau zerstört die Natur. Die Landschaft wird aufgerissen und zerlöchert.

Mit der Zeit ist der Bergbau bei uns sicherer und umweltfreundlicher geworden. Aber in vielen Ländern ist er immer noch gefährlich.




Die Eingeweihten

„Eingeweiht sein“ bedeutet: Geheimnisse kennen, dazu gehören. Berg-Leute bilden eine starke Gemeinschaft. Sie mussten bei der gefährlichen Arbeit gut zusammenhalten. Und sich helfen. Das merkt man heute noch. Berg-Leute haben eine eigene Fach-Sprache und besondere Kleidung.

Der Steiger ist ein Chef im Berg-Werk. Sehr bekannt ist das Steiger-Lied. Es wird in Sachsen oft gespielt und gesungen. Auch in anderen Gegenden, wo es Bergbau gibt. Zum Beispiel im Ruhr-Gebiet. Viele Menschen erinnern sich gern an die Zeit, als der Bergbau sehr wichtig war.




Ein viertes Berg-Geschrey?

Berg-Geschrey bedeutet: Früher gab es im Erzgebirge viel Silber. Viele Menschen haben davon gehört. Sie kamen aus ganz Europa nach Sachsen. Hier wollten sie nach Silber suchen und reich werden. Das passierte zweimal: vor über 850 Jahren und vor über 550 Jahren.

Vor fast 80 Jahren gab es ein drittes Berg-Geschrey. Dabei ging es um das Metall Uran für die Atom-Bombe. Im Jahr 1991 wurde das Uran-Berg-Werk geschlossen.

Aber auch heute ist Bergbau wichtig. Wir brauchen die Stoffe aus dem Boden, zum Beispiel für Metall oder Handy-Akkus.

Vielleicht wird es in der Zukunft wieder Bergbau im Erz-Gebirge geben. Denn dort gibt es immer noch wertvolle Dinge im Boden.

  1. 0 Prolog - Glänzende Aussichten
  2. 1 Wissen und Können
  3. 2 Reich & mächtig
  4. 3 Ausbeutung
  5. 4 Bergbau-Tradition
  6. 5 Epilog
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Infos

Silberglanz & Kumpeltod

Die Bergbau-Ausstellung

Unsere gesamte Zivilisation fußt auf Bergbau. Seit Jahrtausenden verwenden Menschen Metalle für alle Bereiche des Lebens, ob zur Herstellung von Schmuck, Waffen oder Werkzeug. Ist diese Zivilisation eigentlich eine positive Errungenschaft? Hat der „Fortschritt“, den der Bergbau mit ermöglicht und mitgeprägt hat, nicht auch gewaltige negative Folgen? Wie unter dem Vergrößerungsglas zeigt der Bergbau Glanz und Elend unserer Art zu leben und zu wirtschaften. Dem Mut, dem Fleiß und der Kreativität der Bergleute stand oft Rücksichtslosigkeit gegen Mitmenschen und Natur gegenüber.

Gerade im nahen Erzgebirge treten diese Widersprüche seit über 800 Jahren deutlich zu Tage. Folgen Sie uns auf eine kulturgeschichtliche Reise durch einen Wirtschaftszweig, der uns alle mehr geprägt hat, als wir ahnen!

Ticket Sonderausstellung:

Regulär 9€
Ermäßigt* 6€

*Studierende, Schüler:innen ab 17 Jahren, Bundesfreiwilligendienstleistende, Schwerbehinderte, Bürgergeld-Empfänger:innen, jeweils mit Nachweis, Inhaber:innen des Chemnitz Pass und der Danke-Card

  • Überblicksführung:
    Jeden Samstag 15 Uhr | Teilnahme kostenfrei (Sie zahlen nur den Eintritt in die Sonderausstellung, unter 17 J. Eintritt frei)
  • Familienführung
    So., 17.11. und 15.12., jeweils 10:30 Uhr | Dauer 60 Minuten | Teilnahme kostenfrei (Sie zahlen nur den Eintritt in die Sonderausstellung, unter 17 J. Eintritt frei)
  • Steigerstube Kreativwerkstatt:
    Jeden Samstag und Sonntag 12-16 Uhr | Spiel- und Bastelangebote | Kosten: 1€ Material pro Person
  • Foyerausstellung „Weihnachtsberge – eine Welt daheeme“:
    29.11.24 – 02.02.25 im Foyer des smac | Eintritt frei | Kuratorenfürhung am 12.12., 16:30 Uhr
  • Vorträge zur Sonderausstellung:
    07.11., 18:00 Uhr Georgius Agricola. Was Chemnitzer im Kulturhauptstadtjahr über Agricola wissen müssen, um sich nicht vor ihren Gästen zu blamieren. Referent: Prof. Dr. Friedrich Naumann, TU Chemnitz | 21.11., 18:00 Uhr Fundgrube Bergmannssprache. Das Wort des Berg- und Hüttenmanns als Wahrer deutscher Sprachentwicklung. Referent: Heino Neuber, KohleWelt Oelsnitz/Erzg.
  • Mythen und Märchen zur Sonderausstellung mit Jan Deicke:
    24.11., 14:00 Uhr | Geeignet für Kinder ab 4 Jahren | Kosten 1 € p.P. + Eintritt in die Sonderausstellung (unter 17 J. Eintritt frei)
  • Anbändeln unter Tage | Mitmach-Format für Kultur-Singles
    Do 28.11., 17:30 Uhr | mit Getränk zur Begrüßung, Führung und Gespräch | Dauer ca. 90 Minuten | Kosten 4 € + Eintritt in die Dauerausstellung | Anmeldung erforderlich unter: buchung@smac-shop.de
Die Ausstellung in 180-Grad

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